Ist unbezahlte Arbeit verschwendete Zeit?

Ist unbezahlte Arbeit Zeitverschwendung? Nein, nicht unbedingt.

 

Als Fotograf arbeite ich oft „unbezahlt“, d.h. ich bekomme keinen Gegenwert in Form von Geld für meine Arbeit. „Du verkaufst dich unter Wert“ oder „Warum verschwendest du deine Zeit“ ist dann oft zu hören oder man fragt sich selbst, ob diese Zeit wirklich sinnvoll ist.

Nehmen wir als Beispiel meinen letzten „Einsatz“. Footballspiel in #görlitz. Ich wurde spontan gefragt, ob ich das Spiel fotografieren könnte. „Klar, kein Problem“ – also fotografierte ich von 13.30 bis 17 Uhr. Die Situation – gefühlte 30 Grad Celsius, permanenter Sonnenschein, jede Minute aufmerksam sein und versuchen, das ganze Spiel durch den Sucher einzufangen. Nach 3500 Fotos und ungefähr 20 Stunden Arbeit steht das Ergebnis.

 

Reichtum findet man nicht nur in Geld.

 

Ja, natürlich. Geld verdiene ich damit nicht und 20 Stunden Arbeit scheinen umsonst gewesen zu sein – nicht gerade wenig Geld, das da verloren geht. Aber das ist es nicht, denn es gibt mehrere Gründe, warum es trotzdem ein Erfolg war.

 

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Zum Zuschauen wäre ich sowieso da gewesen – warum also nicht fotografieren, meinem Hobby nachgehen und Einblicke bekommen, die dem normalen Zuschauer verwehrt bleiben?

Gerade als „Newcomer“ ist es wichtig, Kontakte zu knüpfen. Niemand kannte mich vor diesem Spiel und ja, ich denke, es gab auch viel Skepsis mir gegenüber. Aber am Ende stimmt das Ergebnis und man fragt sich, wer diese Fotos gemacht hat.

 Entwicklung. Auch hier entwickelt man seine eigenen Fähigkeiten weiter – Sportfotografie war für mich bisher Neuland und ich hatte schon ein bisschen Angst davor – aber letztendlich stimmte das Ergebnis und damit kam Punkt 4.

PR – letztendlich sind solche „Auftritte“ reine PR. Markierungen und Aufrufe auf Instagram. Sich einen Namen machen – auch wenn man bisher ein absoluter No-Name ist.

Anerkennung

Nutzt jede Chance zu überzeugen. Kannte man mich davor? Nein. Waren die Bilder gut? Ja. Kenne sie mich jetzt? Ja.

„Die Bilder sind brutal!“

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FAZIT

Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten, Publicity und Reichweite, Anerkennung und Spaß – für mich ein voller Erfolg! Die Zeit war also nicht umsonst. Ich möchte dich ermutigen, gerade als neuer Fotograf, der vielleicht alles andere als bekannt und gefragt ist – suche dir Arbeit, verlange nicht für alles Geld und mache trotzdem Menschen durch Fotos glücklich – denn irgendwann zahlt es sich aus.

 

Wenn die Bilder gut sind, ist das Feedback gut. Nachrichten wie „Die Bilder sind brutal“ oder „Bist du beim nächsten Mal wieder dabei?“ lassen das Fotografenherz höher schlagen und geben Selbstvertrauen – ein nicht zu unterschätzender Faktor für die zukünftige Vermarktung der eigenen Marke.

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